Jules Jeanneney

Politiker; fr. Senatspräsident

* 6. Juli 1864 Besançon

† 27. April 1957 Paris

Wirken

Jules Jeanneney wurde am 6. Juli 1864 in Besançon geboren. Er studierte die Rechte, promovierte und ließ sich in Paris als Advokat nieder. Im Jahre 1896 wurde er zum Bürgermeister von Rioz in Haute-Saône, woher seine Familie stammt, gewählt. Zum Deputierten wurde er zum ersten Male im April 1902 für das Arrondissement Vesoul gewählt; im nächsten Jahre erfolgte seine Berufung in den Generalrat der Haute-Saône, dessen Präsident er dann im August 1905 wurde. Zum Senator wurde er erstmalig am 3. 1. 1909 gewählt. Dreimal hat J. seit 1911 die Übernahme eines Ministeramtes abgelehnt. Im 1. Weltkrieg war er von 1915--1917 Mitglied der Heereskommission und von 1917--1920 Unterstaatssekretär im Kabinett Clemenceau. Darauf wurde er Vizepräsident des Senats und Vorsitzender der Finanzkommission (1930--1932).

J. galt nach dem Rücktritt des Kabinetts Laval am 16. 2. 1932 als Kandidat für die Ministerpräsidentschaft, die dann aber Tardieu übernahm. Nach der Wahl Lebruns zum Präsidenten der Republik wurde J. am 3. 6. 1932 im Senat ohne Gegenkandidatur zum Senatspräsidenten gewählt, ebenso am 12. 1. 1940 und wiederum ohne Gegenkandidaten. In dieser Eigenschaft leitete er auch die historische Sitzung des Senats am 10. 7. 1940 in ...